Kältebus, Kältehilfe &
Notrufnummer für deine Stadt
Die kalte Jahreszeit bringt für Menschen ohne festen Wohnsitz ernsthafte Risiken mit sich. Gefrierende Temperaturen, Windchill-Effekte, nächtliches Übernachten im Freien – all das kann schnell lebensbedrohlich werden. Bereits seit 1991 sind laut der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe mindestens 272 wohnungslose Menschen in Deutschland an Kälte gestorben. Wenn jemand frierend, unterkühlt oder bewusstlos auf der Straße liegt – dann ist der Notruf 112 anzurufen. Doch oft kann schon früher Hilfe geleistet werden, wenn eine speziell auf Obdachlose ausgerichtete Kälte- oder Winterhilfe-Hotline informiert wird.

Warum solche Hilfsangebote wichtig sind
Menschen ohne Wohnung verfügen selten über die Möglichkeit, sich rechtzeitig warm zurückzuziehen oder aufzuwärmen.
Die physischen Folgen von extremer Kälte reichen von Erfrierungen über Unterkühlung bis hin zu Herz-Kreislauf-Versagen.
Frühzeitige Meldung kann Leben retten – indem Hilfe bereitgestellt oder eine Übernachtungsmöglichkeit organisiert wird.
Was Sie tun können
Wenn Sie sehen, dass jemand in der Kälte auf der Straße liegt oder offensichtlich Hilfe benötigt:
Fragen Sie die Person, ob sie Hilfe möchte.
Notieren Sie möglichst präzise den Ort, Zeitpunkt und erkennbare Merkmale.
Rufen Sie entweder den Notruf 112 (bei akuter Lebensgefahr) oder eine der unten genannten Winterhilfen.
Geben Sie warme Kleidung, Decken oder heißen Tee – sofern Sie dies verantwortungsvoll tun können und die Situation nicht gefährlich ist.
Wichtige Telefonnummern für Kältetelefon/Hilfetelefon in großen deutschen Städten
Hinweis: In einigen Städten gibt es allgemeine Hotlines, in anderen spezifische Kältebus-Nummern. Die Angaben stammen aus öffentlich verfügbaren Quellen – bitte beachten Sie, dass sich Zeiten oder Erreichbarkeit ändern können. In lebensbedrohlichen Situationen gilt: 112 anrufen.
| Stadt | Hotline / Kältebus-Nummer |
|---|---|
| Berlin | 0178 / 523 5838 (Kältebus) ; Kältebus der Berliner Stadtmission: 030 / 690 333-690; Hilfe-Hotline für obdachlose Menschen: 0157 / 80 59 78 70; Kältehilfetelefon der Koordination: 030 / 34 39 71-40 |
| Hamburg | 040 / 42828-5000 (Hotline der Sozialbehörde); Kältebus/Hotline: 0151 / 65 68 33 68 |
| München | 089 / 200045 930 (Kältebus) |
| Köln | 0176 / 24071312 (Kältebus Freunde der Kölner Straßen) |
| Düsseldorf | 01578 / 3505152 (Gutenachtbus) |
| Frankfurt am Main | 069 / 431414 (Kältebus) |
| Stuttgart | 0711 / 21 95 47 76 (Kältebus Hotline) |
| Leipzig | 0152 / 33 66 10 87 (Hilfebus / Kältebus) |
| Dresden | 0351 / 8036581 (Sozialbus/Kältehilfe) |
| Hannover | 0800 / 0019214 (Kältebus der Johanniter) |
| Mainz | 0172 / 6128282 (Kältebus Mainz) |
| Karlsruhe | 07251 / 922 999 (Kältebus) |
| Bundesweite Hotline | 0800 / 800 1019 (kostenfrei, verbindet zu regionalen Kälte-Hilfen) |
🧊 Erstversorgung bei Erfrierungen
🔹 Was sind Erfrierungen?
Erfrierungen entstehen, wenn Körpergewebe durch extreme Kälte geschädigt wird. Besonders gefährdet sind Finger, Zehen, Ohren, Nase und Wangen.
Je nach Schwere unterscheidet man:
Grad I: Blasse, kalte, gefühllose Haut, die beim Erwärmen schmerzt („Kältebrand“).
Grad II: Blasenbildung, Schwellung, starke Schmerzen.
Grad III: Haut und Gewebe sind grau-weiß, hart, gefühllos – tiefe Erfrierung, Gewebe stirbt ab.
🆘 Erste Hilfe – Schritt für Schritt
1. Sofort aus der Kälte bringen
Betroffene Person an einen windgeschützten, warmen Ort bringen.
Bewegung vermeiden, besonders bei schweren Erfrierungen – Gefahr von zusätzlichem Gewebeschaden.
Nasse oder enge Kleidung entfernen, falls möglich, durch trockene und warme Kleidung oder Decken ersetzen.
2. Allgemeine Erwärmung
Ganze Person langsam erwärmen, z. B. durch Decken, Körperwärme oder leicht beheizte Räume.
Keine direkte Hitze (z. B. Heizkissen, Föhn, offenes Feuer) – Gefahr von Verbrennungen!
Warme, zuckerhaltige Getränke geben (Tee, Brühe), kein Alkohol!
3. Lokal begrenzte Erfrierungen
Wenn die Person nicht mehr der Kälte ausgesetzt wird:
Betroffene Stelle langsam aufwärmen, z. B. in 37–39 °C warmem Wasserbad (Badethermometer!).
Hände oder Füße nicht reiben, massieren oder mit Schnee behandeln!
Aufgetautes Gewebe darf nicht erneut einfrieren! – das würde zu schweren Schäden führen.
Nicht aufstechen oder öffnen von Blasen.
4. Schmerz & Schock beachten
Erfrierungen sind stark schmerzhaft beim Auftauen → Schmerzmittel (z. B. Paracetamol oder Ibuprofen) nur nach Rücksprache mit Rettungsdienst oder Arzt.
Person beruhigen, warm halten, auf Bewusstseins- und Kreislaufveränderungen achten.
5. Wann Notruf 112?
Immer, wenn:
große Hautareale betroffen sind,
die Haut taub, hart, grau oder schwarz aussieht,
Blasen auftreten,
die Person zittert, verwirrt oder erschöpft ist (Zeichen von Unterkühlung!).
Beim Notruf möglichst angeben:
Ort & Zustand der Person,
betroffene Körperteile,
Bewusstseinszustand,
Kleidungssituation und ob Nässe besteht.
🚑 Nach der Erstversorgung
Ärztliche Behandlung ist immer erforderlich bei Erfrierungen über Grad I.
Im Krankenhaus werden oft sterile Wundversorgung, Infusions- oder Schmerztherapie sowie Durchblutungsförderung durchgeführt.
In schweren Fällen kann chirurgische Behandlung nötig sein.
❌ Das sollten Sie vermeiden
Kein Reiben oder Massieren.
Kein direktes Auflegen heißer Wärmflaschen oder Heizkörper.
Keine alkoholischen Getränke (verschlechtert Durchblutung).
Keine eigenständige medikamentöse Behandlung ohne Rücksprache.
Möchtest du, dass ich dazu noch eine Infografik oder ein Aushang-Plakat („Erste Hilfe bei Erfrierungen“) erstelle – z. B. für Schulen, soziale Einrichtungen oder Kältehilfe-Stationen?
Fazit
Die Winterzeit stellt für obdachlose Menschen eine extreme Bedrohung dar. Jeder kann einen Beitrag leisten – durch Aufmerksamkeit, eine kurze Meldung und ggf. einen Anruf bei einer spezialisierten Hotline. Die oben genannten Nummern sind Anlaufstellen, doch zentrale Notrufnummer bleibt die 112 bei akuter Gefahr.