NGOs in Frankfurt am Main:
Diese großen Organisationen prägen die Stadt
Wenn man an Frankfurt am Main denkt, kommen den meisten sofort Begriffe wie „Finanzmetropole“, „Europäische Zentralbank“ oder „Skyline“ in den Sinn. Doch hinter der glitzernden Fassade der Hochhäuser pulsiert auch eine Stadt voller Engagement, Solidarität und gesellschaftlicher Verantwortung. Frankfurt ist nicht nur ein wirtschaftliches Zentrum, sondern auch ein bedeutender Standort für Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die das soziale, kulturelle und ökologische Leben der Stadt mitprägen – oft weit über die Stadtgrenzen hinaus.
Die NGOs in Frankfurt decken ein beeindruckend breites Spektrum ab: von der sozialen Versorgung älterer Menschen und Menschen mit Behinderungen über die Unterstützung von Geflüchteten und Migranten bis hin zu globalem Naturschutz und humanitärer Entwicklungsarbeit. Sie stellen wichtige soziale Infrastrukturen bereit, fördern die Integration und Bildung, schützen bedrohte Arten und Lebensräume und machen sich für Menschenrechte stark.
In einer Zeit, in der gesellschaftliche Herausforderungen wie der Klimawandel, wachsende soziale Ungleichheiten und globale Fluchtbewegungen immer drängender werden, zeigen die Frankfurter NGOs, wie Zivilgesellschaft konkret wirkt: lokal, national und international. Sie verbinden professionelles Management mit ehrenamtlichem Engagement, politische Lobbyarbeit mit praktischer Hilfe, und globale Projekte mit unmittelbarem Nutzen für die Menschen vor Ort.
Dieser Artikel stellt die bedeutendsten NGOs in Frankfurt am Main vor. Dabei wird deutlich: Frankfurt ist weit mehr als Finanzplatz – es ist ein Ort, an dem soziale Verantwortung, Umweltbewusstsein und Menschenrechte gelebt werden.
Frankfurter Verband für Alten- und Behindertenhilfe e. V.
Als größter sozialer Träger Frankfurts deckt der Frankfurter Verband ein breites Spektrum sozialer Dienstleistungen ab. Mit über 1.400 Mitarbeitenden betreibt der Verband Pflegeheime, ambulante Pflegedienste, Tagespflegeeinrichtungen und zahlreiche Angebote für Senioren sowie Menschen mit Behinderung. Neben der direkten Versorgung bietet der Verband Begegnungszentren, Freizeitangebote und Nachbarschaftshilfe an. Politisch und konfessionell unabhängig, bildet der Frankfurter Verband das Rückgrat der sozialen Infrastruktur der Stadt. (frankfurter-verband.de)
IGFM
Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mit Sitz in Frankfurt kämpft seit 1972 für die weltweite Achtung von Menschenrechten. Sie unterstützt Verfolgte, dokumentiert Menschenrechtsverletzungen und setzt sich politisch für Freiheit, Demokratie und Meinungsfreiheit ein. Mit einem internationalen Netzwerk arbeitet IGFM global, während sie lokal aus Frankfurt heraus Impulse für Menschenrechtsbewusstsein setzt.
Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e. V. (ZGF / FZS)
Die ZGF ist eine international tätige Naturschutzorganisation mit Sitz in Frankfurt. Seit ihrer Gründung 1858 engagiert sie sich weltweit für den Schutz bedrohter Arten und Lebensräume. Die Gesellschaft betreut aktuell rund 30 Projekte in etwa 18 Ländern – von Ostafrika über Südamerika bis Südostasien und den Balkanraum. Neben direkter Naturschutzarbeit betreibt die ZGF Öffentlichkeitsarbeit und Bildung, um globale Umweltbewusstheit zu stärken.
medico international e. V.
medico international setzt sich weltweit für das Recht auf Gesundheit und die Einhaltung von Menschenrechten ein. Die NGO unterstützt Partnerorganisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika und leistet sowohl Nothilfe als auch langfristige Projekte zur Gesundheitsversorgung. Ein Schwerpunkt liegt auf psychosozialer Arbeit und Kampagnen für gerechte Gesundheitssysteme. Aus Frankfurt heraus verbindet medico humanitäre Hilfe mit politischem Engagement und globaler Solidarität. (medico.de)
PRO ASYL
PRO ASYL ist eine der führenden Organisationen in Deutschland für Flüchtlingsrechte und Asylpolitik. Die NGO bietet Beratung und rechtliche Unterstützung für Geflüchtete an, dokumentiert Menschenrechtsverletzungen und setzt sich politisch für humane Asyl- und Migrationsgesetze ein. Mit Sitz in Frankfurt gestaltet PRO ASYL das öffentliche Bewusstsein für globale Fluchtbewegungen und Menschenrechte aktiv mit. (proasyl.de)
Über den Tellerrand Frankfurt e. V.
Der Verein Über den Tellerrand fördert Integration und soziale Teilhabe, indem Menschen mit und ohne Migrations- oder Fluchthintergrund zusammengebracht werden. Gemeinsame Kochaktionen, Kulturveranstaltungen und Begegnungsprojekte stärken das Miteinander und fördern Verständnis, Austausch und Gemeinschaft in der Stadt. (ueberdentellerrand.org)
Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen e.V.
Diese Organisation setzt sich für alternative Wohnformen und gemeinschaftliches Wohnen ein. Sie vernetzt Initiativen und Gruppen, berät bei Wohnprojekten und fördert nachhaltige sowie solidarische Stadtentwicklung. Frankfurt wird so zu einem Labor für innovative Wohnmodelle und gemeinschaftliches Leben. (gemeinschaftliches-wohnen.de)
Kulturnetz Frankfurt e. V.
Das Kulturnetz Frankfurt unterstützt Kulturschaffende und interdisziplinäre Projekte in der Stadt. Es organisiert Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und Bildungsformate, fördert kulturelle Zusammenarbeit und stärkt die kreative Szene Frankfurts. Durch Netzwerkarbeit schafft das Kulturnetz Räume für Austausch, Innovation und kulturelle Teilhabe. (kulturnetz-frankfurt.de)
Bildungsstätte Anne Frank
Die Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt ist eine zentrale Einrichtung für historisch-politische Bildung, die sich mit dem Leben von Anne Frank, der Geschichte des Nationalsozialismus und der Aufarbeitung von Antisemitismus beschäftigt. Die Einrichtung richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie die breite Öffentlichkeit. Durch Ausstellungen, Workshops, Seminare und Schulprojekte vermittelt sie Wissen über jüdisches Leben, die Verfolgung im Nationalsozialismus und die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung von Toleranz, Zivilcourage und kritischem Denken. (bildungsstätte-anne-frank.de)
AIDS‑Hilfe Frankfurt e.V.
Die AIDS‑Hilfe Frankfurt wurde 1985 gegründet und ist eine zentrale Anlaufstelle für Menschen mit HIV und AIDS sowie deren Angehörige. Die Organisation bietet vertrauliche, anonyme und kostenlose Beratung, Begleitung und Information. Neben klassischer HIV-/AIDS‑Arbeit deckt die AHF heute ein breites Spektrum ab: Sexualitäts- und Gesundheitsberatung, Prävention, Drogenhilfe, psychosoziale Unterstützung und Begleitung der queeren Community. Besonders bekannt ist das Drogenhilfezentrum „La Strada“, das niedrigschwellige Versorgung, Konsumräume und Übernachtungsmöglichkeiten bietet. 2025 feiert die AHF ihr 40-jähriges Bestehen unter dem Motto „Vielfalt, die bleibt“ – ein Zeichen für Beständigkeit, Solidarität und Engagement in Frankfurt. (frankfurt-aidshilfe.de)
Frankfurt als NGO-Stadt
Die Vielfalt der NGOs zeigt, dass Frankfurt weit mehr ist als Finanzplatz. Die Stadt ist ein Zentrum für soziale Verantwortung, Umweltbewusstsein, kulturelles Engagement und Menschenrechte. Große Organisationen wie der Frankfurter Verband oder die ZGF wirken lokal und global, während kleinere Initiativen die Stadtteile stärken und Teilhabe ermöglichen. Zusammen bilden sie das Rückgrat einer lebendigen, solidarischen und nachhaltigen Zivilgesellschaft.